Jakob aus Hanau
Schüler der Paul-Gerhardt-Schule in Hanau
Im Schuljahr 2016/17 mit iSt Sprachreisen an der Nebraska City High School in Nebraska City, NE
Bericht und Fotos:
Erfahrungsbericht USA 2016
„Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt. Sieh sie dir an.“
Dieses geniale Zitat von Kurt Tucholsky beschreibt so ziemlich genau das was mich und tausende andere Schüler dazu antreibt einmal ein Schuljahr im Ausland zu verbringen; Fernweh, Abenteuerlust und Neugierde auf die Welt; auf andere Kulturen, auf neue Erfahrungen, auf ein anderes Umfeld,.
Und nun (Mitte Dezember 2016) bin ich schon seit 4 Monaten in Nebraska City, Nebraska und lebe meinen „ American Dream“ als Austauchschüler. Ich geniesse jeden Tag und versuche an jeder Aktivität zu partizipieren und jede Erfahrung „aufzusaugen“. Besonders der High School Alltag ist großartig; man hat wirklich diesen Spirit, dieses Einheitsgefühl als Nebraska City High School. Sinnbildlich kann man dafür den ersten Schultag nehmen, als alle Schüler und Lehrer in dem riesigen Auditorium der Schule zusammen gekommen sind und der Schulleiter uns mit dem Schlachtruf der Schule aus das kommende Jahr eingestimmt hat; „Who are we?“ „NC!“ „Who´s house ?“ „Our house!“ Das war wirklich beeindruckend und ansteckend, als 600 Hundert Leute aufstanden und lauthals unseren Schlachtruf brüllten. Diesen Spirit kann man besonders auch bei den Football und Baskteballspielen spüren, wenn der halbe Ort (Nebraska City hat 7000 Einwohner) zu den Spielen kommt und die Schulband spielt. Ich persönlich habe kein Football gespielt, sondern Cross Country gemacht, wo man 3 Kilometer Meilen rennt und sich dabei mit den anderen High Schools misst. Und parallel dazu habe ich Fussball gespielt. Und jetzt wo die „Fall Season“ beendet ist habe ich mit Basketball angefangen und wir haben auch eine Indoor Soccer Liga. Besonders das Baskteball macht richtig Spaß, da die Spiele ein echtes Ereignis sind und der Sport auch wirklich gelebt wird. So haben wir jeden Tag Training und manchmal trainieren wir auch 2mal am Tag (teils sogar morgens um 6 vor der Schule). Neben den zahlreichen Sportarten kann man auch an Clubs und Aktivitäten teilnehmen: Ich mache beim Future Business Leader of America (wo man wirtschaftliche Dinge wie Aktienspiele macht oder durch Verkäufe zusätzliches Geld für die Schule einbringt) und beim FCCLA Club mit, in welchem man Projekte für die Stadt organisiert und auch viele Ausflüge zu verschieden Orten wie Freizeitsparks hat. Was mir auch gefällt ist, dass jeder unserer Schüler mit einem eigenen Computer ausgestattet ist und so viele Projekte und Aufgaben schneller und simpler erledigt werden können. Auch die Schulfächer sind hier sehr unterschiedlich und praktisch orientierter, so habe ich Schulstunden wie Kochen, Krafttraining, aber auch Fächer wie Anatomie und Amerikanische Regierung. Im nächsten Semester, das bereits in 2 Wochen beginnt, freue ich mich bereits auf Geschichte der Amerikanischen Sportarten und Wirtschaftsrecht.
Die Amerikaner haben einen auch super nett und offen aufgenommen und waren total interessiert an Deutschland und unseren Sitten, unserem Alltag. Dadurch und auch durch die Sportarten konnte man direkt Freunde finden und hatte Leute mit denen am Wochenende und nach der Schule etwas unternehmen konnte. Besonders cool ist auch, dass meiner Freunde bereist mit 14 Auto fahren dürfen und schon ihre eigenen Trucks haben. Trotz dessen vermisse ich manchmal öffentliche Verkehrsmittel, da es diese in meinem Gebiet hier eigentlich überhaupt nicht gibt. Meine Gastfamilie ist auch echt klasse. Da sie schon 16 Austauschschüler hatte, merkt man die Erfahrung und sie können mir immer helfen und sie sind immer für mich da. Ich habe einen 13 jährigen Gastbruder, der auf die Middle School geht und dann nächstes Jahr mit der High School beginnt. Außerdem haben wir 2 Hunde, was ich super finde, da ich keine Haustiere in Deutschland habe. Mit meiner Gastfamilie haben wir auch bereits coole Ausflüge gemacht; so waren wir im Stadion des Baseball Teams Kansas City Royals und im NFL Footballstadium der Kansas City Chiefs. Besonders beeindruckend war auch der Besuch des Husker Footballspiels (Collegefootball), da 80.000 Fans in Rot gekleidet ihr Team anfeuerten und anpeitschten.
Ein weiteres Highlight waren die traditionellen Schulbälle Homecoming und Winter Formal. Das war wirklich so als sei man in einem Hollywood High School Film. Die Zeit hier ist wirklich unglaublich spannend und lustig, aber auch lehrreich, da man doch deutlich selbstständiger als in seinem gewohnten Umfeld ist und auch immer wieder Herausforderungen meistern muss. Um ehrlich zu sein hat man auch manchmal Heimweh, aber dabei lernt man ja auch seine Freunde und die Familie (und einen guten Döner) wert zu schätzen. Aber spätestens wenn man dann was mit den amerikanischen Freunden oder der Gastfamilie macht, kommt auf andere Gedanken. Insgesamt kann ich nur sagen, wenn ihr darüber nachdenkt ein Auslandsjahr zu machen, macht es unbedingt: Es wird eine unbeschreibliche und spannende Zeit, auch wenn es nicht immer nur einfach ist und man auch einige Herausforderungen meistern muss, es macht so viel Spaß, man entwickelt sich extrem weiter und man bekommt wirklich eine zweite Heimat!!
An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz, ganz herzlich beim DFH und bei meiner Organisation iST bedanken, die mir dies alles ermöglichen. Ich kann es wirklich nicht ausdrücken, wie dankbar ich für diese einmalige Chance und Erfahrung bin.
Bis zu meinem nächsten Bericht
Beste Grüße aus Nebraska